Kirchen und Kapellen unserer Pfarreiengemeinschaft

Papst Benedikt XVI. sagte in einem Schreiben an die Priester-Seminaristen am

18. Oktober 2010 etwas sehr wichtiges:

 

"Bewahrt euch auch den Sinn der Volksfrömmigkeit, die in allen Kulturen verschieden und doch auch immer wieder ganz ähnlich ist, weil das Herz des Menschen letztlich immer dasselbe ist. Gewiss, die Volksfrömmigkeit tendiert zur Irrationalität, vielleicht auch manchmal zur Äußerlichkeit. Sie zu ächten ist dennoch ganz verkehrt. In ihr ist der Glaube in das Herz der Menschen eingetreten ... Deswegen ist die Volksfrömmigkeit ein großer Schatz der Kirche. Der Glaube hat Fleisch und Blut angenommen. Sie muss sicher immer wieder gereinigt, auf die Mitte hin bezogen werden, aber sie verdient unsere Liebe, und sie macht uns selber auf ganz reale Weise zu `Volk Gottes`"

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt | Gangkofen

Innenansicht der Pfarrkirche

Eine Schenkungsurkunde von Graf Wernhard II. anno 1278 erwähnt unsere Kirche als "parochialis ecclesia", eine Pfarrkirche. 1279 siedelte sich in Gangkofen der Deutsche Orden an und gründete eine Kommende, die südlichste Niederlassung der fränkischen Ordensprovinz. Sie war damals wohl eine kleinere Kirche im gotischen Baustil, die ver- mutlich im 14. oder 15. Jahrhundert vergrößert worden war. Genauere Nachrichten sind darüber nicht vorhanden.

Im Jahr 1666 ereignete sich ein großes Brandunglück, dem Kirche und die angrenzenden Gebäude der Deutschorden-Kommende zum Opfer fielen. Unverzüglich machte man sich an die Aufbauarbeiten. Bereits 1670  waren die Erneuerung des Bauwerkes und dessen Ausstattung fast abgeschlossen.

Sehr markant sind im Chorraum der Kirche die lebensgroßen Figuren der hll. Georg und Elisabeth von Thüringen, Patrone des Deutschen Ordens, die aus dem Jahr 1690 stammen. Der Hochaltar im Chorraum entstand um 1686/87 und wurde 1693 gefasst. Die Gottesmutter mit Jesuskind stammt aus dem Jahr 1500/1510. Von guter Qualität sind auch die Figuren der hll. Sebastian und Florian am nördlichen und südlichen Pilaster aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts.

1695/97 wurde der Kirchturm erbaut. Bereits 1701 beschloss die Kommende den Neubau des Gemeinderaumes der Kirche. Aufgrund der Wirren des Spanischen Erbfolgekrieges konnte die Baumaßnahme erst 1718 begonnen werden. Die letzte umfassende bauliche Maßnahme fand im 18. Jh. unter dem Landkomtur Franz Keller statt. Der Antonius-Altar wurde von der "Corporis-Christi-Bruderschaft" gespendet, der Sebastian- und Florians-Altar auf Kosten der Bierbrauer und Bäcker.

Zur Ausstattung des 19. Jahrhunderts gehören die Skulpturen des hl. Josef und hl. Antonius über den Seiteneingängen, die Johann Huber aus München herstellte. An den Wandflächen im Norden und Süden befinden sich jeweils sieben Kreuzwegstationen von 1893/94, die der Künstler Josef Natzi schuf.  

1911 erfolgte durch den Generalkonservator Hager die Gesamterneuerung des Kirchen-raumes, dem insgesamt ein harmonisches Gesamtbild bescheinigt werden konnte. Die letzte Gesamterneuerung fand in den Jahren 1983/1986 statt.

Wallfahrtskirche St. Salvator I Heiligenstadt

In der Gründungsurkunde der Kommende aus dem Jahr 1279 wird die südöstlich des Marktes Gangkofen auf einer Anhöhe gelegene Kirche "nova capella"  ("neue Kapelle") genannt. Von diesem Bau ist heute nichts mehr bekannt. Die heutige Kirche vereint ver- schiedene Bauphasen. Der Turm mit seiner hohen Zwiebelkuppel und der Laterne ist

weit in die Landschaft hinaus sichtbar. 

Vom Bau des 14. Jahrhunderts sind große Teile vom Mauerwerk der Westwand noch er-

halten. Chor und Turm bis zum Obergeschoss sowie die Vorhalle kann man der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zuordnen. Laubenartig durch drei Spitzbögen öffnet sich eine Vorhalle. Hier handelte man in der Blütezeit der Salvator-Wallfahrt Opfergaben und De- votionalien. Die Figuren der hll. Stephanus und Sebastian dürften um das Jahr 1500 her- gestellt worden sein. Ein hervorragendes Werk ist die um 1500 entstandene Pieta aus Sandstein. Weiter sind auch Rotmarmorepitaphien aus dem 15. und 16. Jahrhundert an der Südwand von bester Qualität. Die Figur des "Christus im Grabe" entstand kurz nach 1600. Hier befinden sich auch einige Votivkerzen.

Für die Jahre 1614/15 ist uns eine große Restaurierungsmaßnahme überliefert, die Malereien führte ein gewisser Pankraz Reuschl durch.1651 zerstörte ein Blitzschlag Teile des Turmes, der 1679 wieder ausgebaut werden konnte. Das große Weihwasserbecken - gefertigt aus Adnether Marmor - kommt aus dem 17. Jahrhundert. An der Westwand über der Empore befinden sich neun Tafelbilder mit Passionsszenen aus dem späteren 16. Jahrhundert von einem unbekannten Meister des deutschen Manierismus.

Besonders eingreifend war die Baumaßnahme von 1740/41. Unter Federführung des Maurermeisters Korbinian Pachmayr von Gangkofen wurde das dreischiffige Langhaus von den Chorschultern bis zur Westwand völlig umgebaut. Die Seitenaltäre an den östlichen Wänden stammen vom 18. Jahrhundert und kamen aus Hohentann. 1807 wurde der Friedhof des Marktes Gangkofen nach Heiligenstadt verlegt. Seitdem dient uns dieses Gotteshaus als Friedhofskirche. Dort befindet sich auch das Grab des 2004 verstorbenen "Pilgerbischofs" Karl Flügel.  

Im Jahr 1997 konnte der Hochaltar aus dem Jahr 1480, der den thronenden Salvator bzw. Erlöser Jesus Christus darstellt und einem gewissen Heinrich Helmschrot und Andre Taubenpeck zugeschrieben wird, restauriert werden. Es ist einer der ältesten Flügelaltäre des Landshuter Kunstraumes. Die Kreuzigungsgruppe in der Seitenkapelle wird einem Wenzeslaus Jorhan zugeschrieben, der von 1695 bis 1752 lebte.

Die letzte partielle Erneuerung und Sicherung des Bestandes erfolgte 1978/80.

Das Schmuckstück unserer Kirche in Heiligenstadt, der spätmittelalterliche Flügelaltar: Christus als thronender Salvator

Wallfahrtskirche Heiligenbrunn (Mariabrunn)

Bild: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Etwas außerhalb des Marktes Gangkofen liegt nordöstlich, eingesäumt von Bäumen und Büschen die Wallfahrtskirche und Klause. Heiligenbrunn hat seinen Namen von dem Brunnen, dessen Wasser bis heute Heilwirkung zugeschrieben wird. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts lassen sich Marienverehrung und Wallfahrt nachweisen und teilweise noch einige Jahrzehnte weiter zurückverfolgen.

Marienverehrung, Wallfahrtswesen und Eremitentum erlebten insbesondere nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges einen Aufschwung - es war auch die Zeit der Gegenreformation. Die heutige Wallfahrtskapelle mit der barocken Ausstattung und die Klause entstanden um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert. Sehenswert sind große Figuren des "Geißelheilands", des hl. Josef sowie der hll. Franziskus und Antonius von Padua.

Der erste Eremit von Heiligenbrunn wurde nachweislich um 1701 eingesetzt. Neben seinem Leben des Gebets und der Zurückgezogenheit kümmert er sich hauptsächlich um die Wallfahrtskirche und um die Anliegen der Wallfahrer und Besucher. Auf größere Umbauten und Renovierungen deuten die Jahreszahlen 1734 und 1803.

Das gegenwärtige Brunnenhäuschen ist im Inneren als Lourdes-Grotte ausgestattet. Sehr sehenswert sind das spätgotische Gnadenbild der Mutter Jesu, Votivtafeln, die an Gebets-erhörungen erinnern oder der Kreuzweg auf dem Gelände der Einsiedelei.

 

Die Wallfahrtskirche ist von 08.00 Uhr bis 21.00 Uhr für das stille Gebet geöffnet.

Auch Gebetsgruppen dürfen gerne nach Heiligenbrunn kommen.

Pfarrkirche St. Simon und Judas | Reicheneibach

An der Stelle, wo heute die Pfarrkirche steht, befand sich früher das Schloss Reicheneibach. Der Name benennt wohl die fruchtbare Gegend. Jedenfalls ging mit ihrem ältesten Teil, dem Presbyterium (früher wahrscheinlich eine romanische Schlosskapelle), die Kirche hervor.

Der Kirchenraum wurde 1615 gestaltet und erweitert, die letzte Erweiterung erfolgte im 19. Jahrhundert, dabei wurden das hintere Drittel und der Turm errichtet. Am 16. Juli 1873 konnte das Gotteshaus von Bischof Ignatius von Senestrey konsekriert werden. Diese frühere Filialkirche von Gangkofen bekam 1921 den Satus einer Pfarrkirche, Reicheneibach avancierte zur Pfarrei. 1939 kam es unter Pfarrer Lacher zur Entfernung der neugotischen Einrichtung, auf der Südseite wurde eine neue Sakristei angebaut.

Nach dem im Jahr 2001 altersbedingten Weggang von Pfarrer BGR Rudolf Salzer - im Jahr 2015 der dienstälteste Priester des Bistums Regensburg - wird die Pfarrei wieder von Gangkofen aus betreut.

Sehenswert ist die auf dem Seitenaltar der Nordseite stehende Madonna (16. Jh.), daneben der hl. Nikolaus (etwa 1500) und die hl. Elisabeth (15. Jh.). Neu ist die Figur des hl. Konrad von Parzham, die aus Eggenfelden stammt. Zwischen 1978 und 1994 wurde die Kirche in verschiedenen Abschnitten innen und außen saniert, zuletzt wurden 1996-97 die Friedhofsmauer erneuert und vor kurzer Zeit der Friedhof.

 

Weitere Informationen über die Homepage der Reicheneibacher Dorfgemeinschaft:

www.reicheneibach.de

Nebenkirche St. Ulrich I Sallach

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Die Diözesanbeschreibung aus den Jahren 1723/24 erwähnt ein dem hl. Bischof Ulrich von Augsburg geweihtes "sacellum" bei dem Schloss der Grafen von Tattenbach. Es war früher also eine Schlosskapelle. Die Kirchenweihe wurde am 16. Juli - der Sonntag vor dem Festtag Unserer lieben Frau vom Berge Carmel - mit Amt und Predigt gefeiert, am Patroziniumstag wurde ein Amt gehalten.

Ein Gedenkstein Im Langhaus der Kirche sagt aus, dass im Jahr 1624 "der Edl und Gestreng Hanß Christoph Heribst von Herbsthain zu Sallach" das Langhaus um ein "halbtail" hatte verlängern lassen.

Markant sind hier die beiden Chorbogenfenster an den Schrägseiten. Sie zeigen an der Nordseite unter einem Rundbogen mit spätgotischem Laubwerk einen knienden Ritter, hinter dem der hl. Ulrich stehend vor ihm das Wappen der Familie der Mermoser zeigt. In spät-gotischer Minuskel-Schrift steht darunter: "Ulreich Mermoser et uxor eius". An der Südseite befindet sich mit gleicher Umrahmung die kniende Stifterin mit einem nicht näher zu identifizierenden Wappen. Hier befindet sich ein Spruchband: "S.S. Ulricus et Anna orate pro ...". Beide Glasgemälde wurden auf das Jahr 1520 datiert. Mit der Errichtung der selbstständigen Pfarrei Reicheneibach wurde Sallach Nebenkirche. 

Der kleine aber schmucke Hochaltar des Sallacher Kirchleins

Pfarrkirche St. Vitus I Obertrennbach

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Der 34 Meter hohe Spitzturm und Ortsmittelpunkt ist schon von allen Seiten von weither zu erkennen. Die Kirche selbst ist im spätgotischen Stil erbaut und dürfte um 1500 entstanden sein. Der markante Spitzhelm wurde erst später aufgesetzt. Vor dem Südportal emfängt den Besucher eine gewölbte Vorhalle.

Im Inneren präsentiert sich das Gotteshaus in schöner, klar proportionierter Räumlichkleit. Der Raum wirkt saalartig durch die Vereinheitlichung des Kirchenschiffes mit den drei Jochen und dem Chor.

Beide Raumteile werden an der Decke durch ein Netzrippengewölbe durchzogen, die reich profilierte Kapitelle aufnehmen. 1984 bekam die Kirche eine neue Orgel. Das heutige Er- scheinungsbild des schlichten Kirchenbaus ist geprägt durch die Neugestaltungen im Rahmen der letzten Renovierung im Jahr 1996.

Nebenkirche Mariä Heimsuchung I Wettersdorf

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Die Kirche in Wettersdorf wird zunächst als kleine gotische Anlage des 14. bis 15. Jahr-hunderts beschrieben. Das Schiff des Kirchleins wird noch früheren Datums geschätzt.

Der Altar entstammt der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Altarblatt zeigt das Thema des Patroziniums: Mariä Heimsuchung, dargestellt mit spätgotischen Figuren, die unter den Voluten die hl. Katharina und einen hl. Bischof zeigt. Bei dieser Bischofsfigur könnte es sich um den hl. Wanderbischof Erhard handeln, ein Nebenpatron der Diözese Regensburg. Demnach war die Kirche ursprünglich dem hl. Erhard geweiht. 

Nicht näher ermitteln konnte man die Gründe, warum man noch vor dem frühen 18. Jahrhundert die hl. Katharina als Patronin wählte, die schließlich gerade der in der Barockzeit aufblühenden Marienverehrung weichen musste.

Im Jahr 1860 heißt es, dass die kleine Kirche sich im Eigentum der Dorfbewohner von Wettersdorf befände, die auch die Baulast zu tragen haben. Der bauliche Zustand wurde damals als gut geschildert. Dieser kann sich auch heute noch nach einer Renovierung in jüngerer Zeit sehen lassen. 

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Filialkirche St. Martin I Dirnaich

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Unsere Dirnaichner Kirche geht auf das Jahr 1450 zurück. Nach verschiedenen Patronats-wechseln ist der hl. Martin von Tours der Schutzherr des Gotteshauses. Häufig wurde die Ausstattung verändert. Ende des 17. Jahrhunderts wurde ein Langhaus eingewölbt und im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts fanden zwei Erneuerungen statt, die dann einer um- fassenden Erneuerung in den Jahren 1860/71 weichen mussten. Weitere Erneuerungen folgten 1899, 1918, 1959/64 und zuletzt 1979/82.

Über dem in jüngerer Zeit errichteten Volksaltar befindet sich am Gewölbe der große Kruzifixus aus dem späten 18. Jahrhundert. Von sehr guter Qualität sind die Tafeln des Kreuzwegs aus dem 18. Jahrhundert. Die Figuren der verschiedenen Epochen vom 16. bis 19. Jh. befinden sich an den Wandpfeilern des Chores. Apostelleuchter und Chorgestühl stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Eine Besonderheit ist die große Wolfsindiskapelle an der Südwand. Die Figur entstand 1510/20 wohl im Leinberger-Umkreis, es ist die älteste Holzskulptur dieser Heiligen. Ihr Kult war vom 8. bis 16. Jh. sehr bekannt, ab 1753 lebte er in Wessobrunn und Reisbach wieder auf.  

Innenansicht der Dirnaichner Kirche

Loreto-Kapelle I Angerbach

Unsere Loreto-Kapelle wurde im Jahr 1663 konsekriert. Der Angerbacher Wallfahrtskult entwickelte sich sehr schnell, davon berichten Mirakelbücher, die bis ins Jahr 1729 zurück-reichen und viele wunderbare Gebetserhörungen enthalten. Zum 100-jährigen Kirchweih- fest war der Wallfahrerstrom so stark angewachsen, dass eine "Speiskapelle" zur Austeilung der hl. Kommunion an der Südseite des Gottteshauses angebaut werden musste. Zahlreiche Votiv-gaben an den Wänden zeugen von der einst blühenden Wallfahrt.

Die Erneuerungsarbeiten aus dem Jahr 1977 haben der Kapelle wieder den ursprünglichen  Charakter verliehen. 

Durch seine Bemalung im Innenraum, die rot bemalten Ziegelsteinmuster und das blau getünchte Tonnengewölbe besticht der Raum mit einem besonderen Flair.

An der Ostwand der Kapelle finden wir den 1735 geschaffenen Hochaltar, der ein Werk des Vilsbiburger Bildhauers Johann Paul Wagner ist. Der Rokoko-Altar der Speiskapelle, die über eine umlaufende Galerie verfügt, stammt aus dem Jahr 1758.

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Nebenkirche St. Nikola

Die kleine Kirche liegt nordöstlich von Gangkofen im Weiler St. Nikola und wurde vermutlich im ersten Drittel des 13. Jh. errichtet. Das Gotteshaus ist ein Typ des romanischen Kirchenbaus auf dem Land. Das Besondere ist hier der reiche Freskenschmuck. Zu den Füßen Christi steht unter einem spitzbogigen Baldachin die Gestalt des hl. Nikolaus von Myra. Je zwei Apostel begleiten den Kirchenpatron. Die beiden Gestalten unter ihnen sind als Petrus und Paulus ausgewiesen. Den Apsisbogen ziert ein reiches Blattrankenornament. Dort sind die hll. Jungfrauen Katharina und Margareta dargestellt.

Im Langhaus befinden sich an den Chorschultern Altäre aus dem 18. Jahrhundert, die den hll. Andreas und Johannes dem Täufer geweiht sind. Ein Leinwandbild aus dem 19. Jh. zeigt den hl. Nikolaus.

Die Figuren der Langhauswände, der hll. Paulus und Simon stammen aus dem 16., die beiden hll. Bischöfe Ulrich und Augustinus aus dem 18. Jh.. Eine beachtliche Arbeit ist der in Hinterglasmalerei gefertigte Kreuzweg aus dem 18. Jh., die letzte Konservierung der Fresken erfolgte 1979.

Nebenkirche St. Ursula I Kurthambach

Urkundlich wenig bekannt ist die Geschichte unserer an einer Hanglehne beim Weiler Kurthambach liegenden kleinen Ursulakirche. Der Kirchenbau ist wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet worden. Die Fresken an Nordwand und Chor datiert man ins späte 14. Jahrhundert. Das Altarblatt des Hochaltars aus dem 18. Jahrhundert zeigt die Patronin.

Glücklicherweise wurde die im Jahr 1870 vom Bischöflichen Ordinariat zum Abbruch freigegebene Kapelle nicht abgerissen, sodass 1913 eine umfangreiche bauliche Sanierung stattfinden konnte. Zuletzt kam 1981/82 eine Erneuerung.

Der große Schatz dieses Gotteshauses sind die Fresken, die 1980 freigelegt werden konnten. An der Nordwand befindet sich die volkstümlichste Darstellung der Patronin,

das Ursulaschifflein mit dem Apostelkreuz darunter. Die Nische am Übergang des Chor- raumes schmücken die Figuren des hl. Sebastian (1630) und des "Geißelheilands" (1760). Das Votivbild des hl. Florian von Josef Weilhammer wurde 1982 von der Freiwilligen Feuerwehr gestiftet.

Nebenkirche St. Georg I Wiedersbach

Quelle: Gewe-Fotobuch Gangkofen 1995-2010

Obwohl das Bauwerk älter ist, so steht sie erst im 15. Jh. urkundlich fest. Die Patrone der nördlich von Gangkofen liegenden Kirche waren bis zum 18. Jh. neben dem hl. Georg auch die hll. Wolfgang und Markus. Zur Zeit der Säkularisation anfang des 19. Jh. war auch dieses Kirchlein zum Abbruch freigegeben. Glücklicherweise konnten es drei Bauern erwerben und erhalten. Die letzte Erneuerung fand 1978/81 statt.

Der Hochaltar im Chor stammt aus dem Jahr 1720, das neue Altarblatt mit dem hl. Georg fertigte der Gangkofener Josef Weilhammer. An der Nord- und Südwand des Chorraums befinden sich Herz-Jesu und Herz-Mariae-Figuren aus dem 19. Jh.. Die Chorschultern zieren Figuren des hl. Wolfgang und Hieronymus, die um 1500 gefertigt worden waren. Das Kruzifix wird auf das 16. Jh. datiert und das Bild (Öl auf Leinwand) der hll. fünf Jungfrauen entstand um 1700. An der Westwand ist der Kirchenpatron zu finden (19. Jh.). Den Kreuzweg aus Hinterglasmalerei fertigte Josef Weilhammer

Magdalenenkapelle Seemannshausen

Unweit von Gangkofen liegt ein wenig abseits der Staatsstraße Richtung Frontenhausen bzw. Dingolfing das ehemalige Kloster Seemannshausen der Augustiner-Eremiten. Hier ließ in den Jahren 1989/90 Frau Magdalena Obermayr, die Besitzerin, westlich des Klostergebäudes eine neue Magdalenenkapelle errichten. Am 21. November 1990 erhielt sie von Abt Wolfgang Maria Hagl OSB aus Metten, ein Verwandter der Familie Obermayr, den kirchlichen Segen.

Das künstlerische Konzept und die Raumordnung orientieren sich nach der Liturgie im Sinn des 2. Vatikanischen Konzils. Die Architekturpläne stammen von Gerhard Bichler aus Gangkofen, Innengestaltung oblag Prof. Franz Bernhard Weißhaar aus München/Lands- berg.

Die szenische Wandmalerei in der sog. Fresco-Secco-Kaseintechnik sowie das Brettkreuz im Dachgebälk wurden von der Münchnerin Silvia Nagacevschi gestaltet. An den Längswänden ist noch der Domherr Heinrich Seemann mit seinem Wappen dargestellt, ihm gegenüber sieht man den hl. Georg, den Namenspatron des 1081 verstorbenen Georg Obermayr, zu dessen Füßen das Stammwappen der Familie Obermayr zu sehen ist: ein Landmann mit Ähren und der geflügelte Fisch.

Kapelle im Bürgerheim St. Martin

Die Einrichtung der Kapelle stammt in all ihren Teilen aus der Kapelle der Armen Schul-schwestern, die sie  im September 2001 bei ihrem Weggang aus Gangkofen mit Einverständnis der Ordensleitung in München der Pfarrkirchenstiftung Gangkofen als Dauerleihgabe für die Gottesdienste übergaben.

Das große Wandkreuz ist eine Arbeit des Münchner Bildhauers Grübl und entstand in Zusammenarbeit mit Schwester Gerlinda Schleich aus dem Angerkloster in München. Den Tabernakel gestaltete der Fassmaler Wittmann aus München. Die Marienstatue wurde im Jahr 1957 geschnitzt, sie ist ein Werk von Martin Baier aus München. Der Altar dürfte auf den Architekt und Regierungsbaumeister Friedrich F. Haindl aus München zurückgehen.

                              Die ganze Einrichtung befand sich von 1957 bis 1977 zunächst in der Schwesternkapelle Rothenstadt/Opf., ehe sie 1977 nach Gangkofen kam. Seit Oktober 2001 versammeln sich die betagten und dankbaren Senioren des Bürgerheims zum Gebet und führen damit auf ihre Weise das Gebet der Schwestern fort.