Fotos: Bichlmeier

Kirchenführer und Postkarten - erhältlich im Pfarrbüro unter Tel.: 08722/266:

 

- Kirchenführer Heiligenstadt:  4,00 €/Stck.

- Kirchen und Kapellen der Pfarrei Gangkofen 2,00 €/Stck.

- Postkarte "Heiligenstädter Altar" 0,50 €/Stck.

 

Ein Büchlein über die Geschichte der Einsiedelei Heiligenbrunn:

Willibald Ernst, Heiligenbrunn. Heilquelle-Wallfahrt-Einsiedelei, Gangkofen 2009.

8,00 €/Stck.

 

Wachsstöcke mit Motiv "Heiligenstädter Altar" gibt es für 14,00 €/Stck.

Das Stifterbild des Hochaltars von Heiligenstadt, 1480: es zeigt den Komtur Perchthold von Sachsenheim
Der Kupferstich von Michael Wening zeigt unseren Pfarrhof im Jahr 1723

Die früheste Erwähnung des Ortes Gangkofen in der Heimatliteratur findet sich im Jahr 889. Aus einer gewissenhaften Beurteilung des überlieferten Quellenmaterials muss der Schluss gezogen werden, dass erst mit der Gründung der Deutschordenskommende Gangkofen in das Licht der Geschichte rückte. Mit Bestimmtheit kann die Aussage getroffen werden, dass Gangkofen zu dieser Zeit im Hochmittelalter schon Pfarrdorf gewesen ist. 

In der Stiftungsurkunde vom 9. August 1279 heißt es, - die bei Thomas Ried in seinem Codex chronologico-diplomaticus episcopatus Ratisbonensis im Jahre 1816 noch im Original zugänglich war - , dass Graf Wernhard von Leonberg, der das Patronatsrecht der Pfarrkirche und der "neuen Kapelle" in Heiligenstadt innehatte, diese dem Deutschen Orden schenkte.

 

Im Jahr 1255 wandelte der Regensburger Domdekan Heinrich Seemann seinen Besitz Pfelkofen in ein Kloster um, das er mit Eremiten vom Orden des hl. Wilhelm besiedelte.

1263 kamen dann Augustiner-Eremiten nach Seemanshausen. Nach seinem Stifter trug das Kloster diesen Namen, bis es im Jahr 1802 aufgelöst wurde. Heute stehen noch zwei Flügel des ehemaligen Klostergebäudes. Heute ist das Anwesen in Privatbesitz und beherbergt eine Brauerei mit Gaststätte. 1990 konnte dort eine Magdalenenkapelle errichtet werden,

in der noch gelegentlich eine hl. Messe stattfindet.

 

1269 taucht in Gangkofen ein Pfarrer namens Wilhelm auf. 1278/79 schenkt Graf Wernhard II. von Leonberg die Pfarrkirche dem Deutschen Orden. Der Deutsche Orden verfügte über Ritter, eigene Priester und einen Komtur, der für die finanziellen Angelegenheiten zuständig war. An dieser Stelle errichtete er eine Kommende, es war die südlichste Niederlassung der fränkischen Ordensprovinz. Seit etwa 1326 erscheint  Gaynchofen getrennt nach Pfarrei und Kommende in Steuerverzeichnissen. Bis zur Auflösung des Deutschen Ordens in Gangkofen im Jahr 1806 blieb die Pfarrei sozusagen "inkorporiert". Fast ausnahmslos besetzte der Deutsche Orden die Pfarrei mit ordensangehörigen Priestern.

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts gehörten zur Pfarrei Gangkofen drei Filialen, nämlich Obertrennbach, Reicheneibach und Dirnaich. Ein gewisser Gutsherr Gundacker von Auerbach zu Angerbach errichtete an der 1657/58 errichteten Loretokapelle nach einer letztwilligen Verfügung in Angerbach ein Benefizium, 1701 aufgebessert durch einen Graf Lerchenfeld. Wechselweise lag das Besetzungrecht mit einem Geistlichen, einem sog. Benefiziaten, beim Bischof von Regensburg und bei der Gutsherrschaft. Bis zum Jahr 1974 war dieses Benefizium besetzt.

Seit 1701 lässt sich in Heiligenbrunn ein Klausner bzw. Eremit nachweisen. 1804 wurde dieses Institut der Eremiten zwar wieder aufgehoben, doch ab 1843 lebt dort wieder ein Eremit. Im Pfarrsprengel von Gangkofen gab es die drei Wallfahrtsstätten: St. Salvator in Heiligenstadt, die Loretokapelle zu Angerbach und die Einsiedelei Heiligenbrunn bzw. Mariabrunn. Die Wallfahrten erloschen jedoch weitgehend, vor allem bedingt durch die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Im Jahr 1885 wurden vom Magistrat des Marktes Arme Franziskanerinnen berufen, die sog. Mallersdorfer Schwestern. Sie wirkten zunächst am früheren Ortskrankenhaus, seit 1899 dann auch im damaligen Waisenhaus. Im Jahr 1978 wurden die Schwestern abgezogen. Von 1909 bis ca. 1977 wirkten auch Fürsorgeschwestern des Dritten Ordens aus München in der ambulanten Krankenpflege mit.

Obertrennbach und Reicheneibach wurden im Jahr 1921 eigenständige Pfarreien, Dirnaich verblieb als Filiale bei Gangkofen.  

 

 

Nähere Informationen zum Ort Gangkofen und der Geschichte der Pfarrei können Sie auch über die Verwaltung der Marktgemeinde Gangkofen erfragen.

 

Viele interessante Informationen und einen sehr guten geschichtlichen Überblick finden Sie auch in einem Buch, das ist die Jubiläumsschrift Gangkofen und die Deutschordens-Kommende 1279-1979, herausgegeben vom Festausschuss "700 Jahre Gründung der Deutschordenskommende Gangkofen".

 

Erhältlich in der Marktgemeinde Gangkofen, Marktplatz 21/23, 84140 Gangkofen:

Tel.: 08722/9494-0; Fax: 08722/9494-20

 

Bücherei Gangkofen: Tel. 08722/9445-15

 

Internet: http://www.gangkofen.de

 

 

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Quellen: BZAR; Deutschordens-Zentralarchiv Wien.

Literatur: DEMEL, B., Die Deutschordenskommende Gangkofen 1278/79-1805/06, in: Gangkofen und die Deutschordenskommende (1279-1979); MAI, Paul, Geschichte der Pfarrei Gangkofen, in: Gangkofen und die Deutschordenskommende (1279-1979),  Gangkofen 1979.